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„Nur für heute...“

Am morgigen Sonntag spricht Papst Franziskus zwei seiner Vorgänger heilig: Johannes Paul II. (1920-2005) und Johannes XXIII. (1881-1963). Während der vor neun Jahren verstorbene Johannes Paul II. den meisten Zeitgenossen sicher noch sehr präsent ist, liegt der Tod von Johannes XXIII. schon 51 Jahre zurück.

Nur noch die ältere Generation hat eine bewusste Erinnerung an diesen Papst. Vergessen ist Johannes XXIII deshalb aber keineswegs. Er bleibt im Gedächtnis als der Papst, der das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) einberufen hat. Er gab dem Konzil und der ganzen Kirche des Aufrag des „aggiornamento“ mit auf den Weg, der „Verheutigung“ des Glaubens. Es ist erstaunlich, dass gerade ein so konservativer und traditionell geprägter Charakter den Anstoß zu einer nachhaltigen Erneuerung der katholischen Kirche geben konnte. Angelo Guiseppe Roncalli, so sein bürgerlicher Name, entstammte einer alteingesessenen Bauernfamilie im kleinen norditalienischen Ort Sotto il Monte. Zeitlebens erhielt Roncalli sich auch die bäuerlichen Tugenden Geduld, Beharrlichkeit und Fleiss. Auch äußerlich wirkte er sehr bodenständig, ja sogar bieder. Deshalb wurde er oft unterschätzt. Roncalli war ein glänzender Organisator, ein hochgelehrter Kirchenhistoriker und ein versierter Diplomat. Seine Wahl zum Papst 1958 überraschte viele, ihn selber aber laut seinem Tagebuch durchaus nicht. Schon sehr schnell eroberte er sich durch seine herzliche und ungekünstelte Art die Herzen der Menschen. Ein Zeitgenosse sagte über ihn: „In seiner Gegenwart hatte man ein geradezu körperliches Gefühl von Frieden“. Johannes XXIII. strahlte Weisheit, Güte und Humor aus. Viele Aussprüche und Anekdoten sind von ihm überliefert. Einige davon möchte ich Ihnen mitgeben „Ein Mann hat drei Möglichkeiten, sich zu ruinieren: die Frauen, das Glücksspiel und die Landwirtschaft. Mein Vater hat sich für die langweiligste entschieden.“ „Papst kann jeder werden - der beste Beweis bin ich.„Man kann mit einem Bischofsstab in der Hand heilig werden - aber genauso gut mit Besen.“ „sein, zu allen, immer, um jeden Preis.“„Johannes, nimm dich nicht so wichtig.“„Ich ziehe es vor, mehr Wärmespender als Kälteträger zu sein.“„Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin, nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.“

 Dekan Jan Kölbel, Alzenau