so lautet’s in dem bekannten Frühlingsliedchen von Hoffmann von Fallersleben. Und ja, wen treibt der Frühling zwischen Vatertag und Pfingsten nicht hinaus in die Natur?
Es ist die Zeit der Lebenslust, des Feierns, der Geselligkeit, des Aufatmens und auch der Liebe. Manchmal, wenn ich in diesen Tagen spazieren gehe, versuche ich, die Düfte, das Wachsen und Sprießen der Natur, die bunten Farben gleichsam aufzusaugen, so gierig bin ich nach Lebendigkeit und Lebenslust.
Und immer wieder in dieser Jahreszeit kommt mir dann der ‚Prediger‘ in den Sinn. Er hat viel nachgedacht über das Leben (vor weit über 2000 Jahren), wie es ist: Mal so, mal so! Mal zum lachen, mal zum weinen. Mal fröhlich, mal Kampf… Und dann enden seine philosophischen Überlegungen mit einem einfachen Lebensrezept: „Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich zu sein und sein Leben zu genießen. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“
Ja, eigentlich so einfach. Und doch so schwierig! Ich hatte mir diesen Satz mal eine Zeitlang an die Wand gepinnt. Damit ich immer mal wieder daran erinnert werde, was im Leben zählt. Denn ehrlich: Dass wir uns das Leben so oft so schwer machen, ich glaub nicht, dass das der Herrgott will. Gut zu leben, gelingend zu leben, wie wir in der Kirche gerne formulieren, ist da für mich die Lebenskunst, die es immer weiter zu entwickeln gilt.
Der Frühling, der Maien, die Natur, und ja auch die kirchlichen Feste in dieser Jahreszeit wollen uns dazu locken … ins LEBEN! Wollen uns beseelen, unserer Seele neuen LebensGEIST einhauchen. Pfingsten.
Wenn sie sich in dieser Zeit nicht nur von der Natur inspirieren lassen wollen, sondern auch ihrer Seele Nahrung bieten wollen, bietet sich dafür übrigens die Pfingstnacht in Aschaffenburg an. Da lädt die „Nacht der offenen Kirchen“ wieder zu allerhand üblichen und unüblichen in die Kirchen der Stadt ein.
Also, vergessen Sie nicht zu leben!
Ihr Peter Kolb
Peter Kolb ist Pfarrer für Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit beim Evang.-Luth. Dekanat Aschaffenburg