Oh, Nerv getroffen? Haben Sie etwa nicht vor wählen zu gehen...? Dann denken Sie doch bitte noch mal drüber nach.
Der Satz, der mich heute beschäftigt, lautet: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt!“ (1. Petrus-Brief, Kap. 3, Vers15) Diese Aufforderung stammt aus der ersten Lesung des Sonntags. Wäre das nicht eine Ansage an alle, die sich für unser Land und auch für unser Europa einsetzen? Fangen wir aber bei uns selbst an – welche Hoffnung erfüllt mich ganz persönlich? Und wie stehe ich bei anderen dafür Rede und Antwort?
Liebe Leserinnen und Leser, wenn ich Nachrichten lese, höre oder im Fernsehen schaue, dann bekomme ich oft das Gefühl, dass meine Hoffnung schwinden muss. Wenn ich mich in meinem eigenen Wohnort aufmerksam umsehe, dann erkenne ich so vieles, das im Argen liegt. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich.
Meine Hoffnung ist es in diesen Momenten, nicht dabei stehen und stecken zu bleiben. Meine Hoffnung ist das, was uns Jesus Sonntagsevangelium versprochen hat: „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch“ und „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit.“ (Evangelium nach Johannes, Kap. 14)
Für mich ist es ganz wichtig und ermutigend, diese Zusage Jesu zu kennen und daran glauben zu können: Ich bin nicht allein, sondern Er ist mir nahe; wenn ich angesichts so vieler grässlicher Geschehnisse den Mut zu verlieren drohe, schickt Er mir neue Kraft; mit Seiner Hilfe schaffe ich, was ich sonst nicht wagen würde oder was mir nicht lohnenswert erschiene. Dieser Glaube ist die Hoffnung, die mich erfüllt, die mein Leben froh und lebenswert macht. Ich wünsche auch Ihnen allen eine solche Hoffnung, auf die Sie sich stützen können.
Und, wer weiß - eine Hoffnung kann der Anfang für ein zukunftsfähiges Europa sein...
Kerstin Gerlach, Pastoralreferentin der Pfarreiengemeinschaft „Am Engelberg“, Großheubach