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Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten

Ökumenischer Buß- und Versöhnungsgottesdienst in Aschaffenburg – Dialogpredigt von Pfarrer Heim und Pfarrer Schemann: „Als Kirchen ein Signal für Frieden und Versöhnung setzen“

Aschaffenburg (POW) Einen ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst „Healing of Memories“ haben am Samstag, 11. März, die Pfarreiengemeinschaften „Sankt Martin – Aschaffenburg/Innenstadt“ und „Zum Guten Hirten in Aschaffenburg“ gemeinsam mit der evangelisch-lutherischen Christuskirche gefeiert. Bei einer Dialogpredigt in der evangelischen Christuskirche lenkten Pfarrer Martin Heim und der evangelische Pfarrer Hans-Jörg Schemann den Blick auf die Gemeinsamkeiten der beiden Kirchen.

Nach dem bundesweiten Gottesdienst in Hildesheim mit Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche in Deutschland, der am Nachmittag im Fernsehen übertragen worden war, sollte sich in dieser Feier der Versöhnungsgedanke auf Ortsebene fortsetzen. Der Gottesdienst wurde vom Ökumenekreis der drei Gemeinden gemeinsam mit den Pfarrern Matthias Rosenberger, Martin Heim und Hans-Jörg Schemann vorbereitet. Der katholische Dekan Wolfgang Kempf und der evangelische Dekan Rudi Rupp nahmen ebenso teil wie zahlreiche Vertreter aus der Politik und rund 300 Teilnehmer aus katholischen und evangelischen Gemeinden. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die Initiative zu einem Aschaffenburger Symbolweg „Ökumene geht“ vorgestellt. Die Steinmetzschule Aschaffenburg hat dazu zwölf Bronzeplatten mit religiösen Motiven entworfen, die im Laufe des Reformationsjubiläumsjahrs in den Boden zwischen der Stiftsbasilika und der Christuskirche eingelassen werden sollen.

Der Gottesdienst begann mit einer Statio in der Stiftskirche. Zwei Kreuzbalken wurden in den Altarraum getragen. Während frühere Reformationsjubiläen die Gräben zwischen den Konfessionen eher vertieft hätten, wolle man sich diesmal gemeinsam unter das Kreuz stellen, sagte Dekan Kempf. Sein evangelischer Kollege Dekan Rupp erklärte, dass in Zukunft nicht mehr die Profilierung, sondern die Suche nach den Gemeinsamkeiten im Vordergrund stehen müsse. In den von Mitgliedern des Ökumenekreises vorgetragenen Vergebungsbitten ging es darum, die gegenseitigen Verletzungen der Vergangenheit in den Blick zu nehmen. Danach wurden die Holzbalken zusammengesetzt und die etwa 300 Gottesdienstteilnehmer machten sich auf den Weg zur Christuskirche.

„Das gemeinsame Tragen des Kreuzes soll ein Symbol sein für den Schmerz der Trennung“, erläuterte Pfarrer Schemann von der Christuskirche. Pfarrer Heim ergänzte, dass in diesem Kreuz auch schon die österliche Hoffnung durchscheine. Gemeinsam hielten sie dann in der Christuskirche eine Dialogpredigt. Schemann betonte, dass die beiden Kirchen oft an den gleichen Fronten kämpften, und deutete den gemeinsam zurückgelegten Weg als ein Symbol: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der neue Grenzen aufgemacht werden, und da ist es gut, wenn wir als Kirchen ein Signal für Frieden und Versöhnung setzen.“ Heim nannte den gemeinsam zurückgelegten Weg eine Bereicherung und stellte fest: „Es kommt heute nicht darauf an, kirchlich zu sein, sondern vielmehr darauf, Christus-bezogen zu sein.“ Der Gottesdienst endete mit einer ökumenischen Selbstverpflichtung.

Im Anschluss waren die Teilnehmer zu einer Begegnung im Bachsaal der Christusgemeinde eingeladen. Dort konnten auch die Bronzereliefs besichtigt werden, die den Symbolweg „Ökumene geht“ bilden sollen. Das Projekt wurde von der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam mit der Steinmetzschule Aschaffenburg geplant. Es soll ein sichtbarer Beweis für das friedliche und konfessionsübergreifende Zusammenleben in der Stadt sein. Von den Pfarrern der drei Gemeinden ausgewählte christliche Zentralbegriffe wie Liebe, Taufe, Geist, Hoffnung oder Versöhnung wurden von den Meisterschülern der Steinmetzschule kreativ umgesetzt. Die Bronzetafeln sind 15 mal 15 Zentimeter groß und sollen einen Weg zwischen der Stiftsbasilika und der Christuskirche bilden. „Dieser Symbolweg ist etwas Einmaliges und macht Aschaffenburg zu einem Zentrum der Ökumene in Bayern“, sagte Pfarrer Schemann. Die Installation der Flachreliefs soll im Laufe des Jahres mit Unterstützung durch die Stadt Aschaffenburg geschehen.

bv (POW)

(1117/0303; E-Mail voraus)

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