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Der heilige Martin

Der Heilige Martin als Publikumsmagnet

Aschaffenburg (POW) Vollständig ausverkauft war das Stück „Spuren – ein Martinusmusikspiel“, das am Wochenende 5. und 6. November in der Kirche Sankt Agatha in Aschaffenburg an zwei Abenden vor jeweils 260 Besuchern gezeigt wurde. In dem Stück geht es darum, wie der heilige Martin zum Glauben kam und wie er später seine Zeit als Bischof empfand.

Doch nicht einfach so wie in der Legende nach Sulpicius Severus, sondern in einer daran angelehnten fiktiven Variante. Dabei spielt die Witwe Foedula, zu Beginn eine Heidin, eine große Rolle. Sie begleitet den Heiligen durch die Geschichte und lässt sich am Ende von ihm taufen. Das Ganze ist aber mehr als ein Theaterstück. Es ist ein sogenanntes Singspiel. Neben den drei Hauptdarstellern Rebecca Wißmann (Foedula), Elias Lang (Martinus) und Christopher Hauck (Markus, Bischof Hilarius, Kaiser Maximus) sang der Chor „Mosaik“ aus Mainaschaff mehrere Lieder und eine Band begleitete das gesamte Stück. Zum Musical fehlte nur der Tanz.


Der Autor des Stücks ist Gemeindereferent Burkard Vogt, Bildungsreferent des Martinushauses in Aschaffenburg. Anlässlich des 50. Jubiläums des Bildungshauses hat er das Stück neu aufgelegt und vertont. Ursprünglich wurde es 2015 als Lesung gemeinsam mit dem damaligen Stiftskantor Andreas Unterguggenberger uraufgeführt. „Verändert habe ich die Musik, weil ich selber aus dem Bereich Neues Geistliches Lied komme. Deswegen lag es auf der Hand, das jetzt noch mal ein bisschen anders zu machen“, erklärte Vogt.


Zeitgemäß finde er den heiligen Martin auch heute noch: „Es geht sehr viel auch um das Thema Macht. Und um die Frage: Wie geht man mit Menschen um, die Macht ausüben?“ Das werde auch im Stück deutlich. „Es gibt da eine Szene mit dem Kaiser Maximus. Dieser wird dann später den Befehl geben, jemanden hinzurichten, weil dieser angeblich nicht den richtigen Glauben hat. Maximus sucht also eine Lösung mit Gewalt, wo Martinus dagegen eher der Vertreter der gewaltlosen Richtung war.“ Da sind für Vogt auch Parallelen zur Gegenwart zu entdecken. „Wenn wir heute in die Welt gucken, wo es überall Gewalt gibt, wo es Herrscher gibt, die meinen, sie könnten mit Gewalt etwas lösen, und sich dann sogar die Religion noch auf ihre Seite holen, um das zu begründen. Dann sieht man schon, dass da Martinus ein bisschen was zum Nachdenken geben kann.“


Das Stück kam bei den Zuschauern gut an: „Sehr gut, überwältigend, fantastisch. Es müsste öfter aufgeführt werden, auch in einem größeren Raum“, sagte Wolfgang Ziemlich. Christa Lutz aus Mainaschaff meinte: „Es war nicht so langgezogen. Es war kurz, bündig. Und die gesangliche Darbietung war super.“ Das fand auch Religionslehrerin Birgit Ahlborn: „Super schön. Es ist eigentlich schade, wenn das jetzt nur zweimal gespielt wird. Es muss unbedingt häufiger gespielt werden.“ Auch die Schauspieler waren nach der Premiere ergriffen. So sei es ihm „beim zweiten Lied, gerade bei der Szene mit den Kindern, und aber jetzt auch zum Schluss“ ergangen, berichtete Elias Lang, der den Martinus darstellte. „Da ist mir dann selbst die Stimme weggeblieben, weil mich das einfach selbst sehr bewegt, wenn dann noch so viele Leute vor einem sitzen, die das alle hören wollen.“ Rebecca Wißmann, die die Foedula spielte, sagte: „Ich bin total happy. Es hat so viel Spaß gemacht auf der Bühne. Jetzt bin ich einfach glücklich. Und ich habe schon von so vielen Leuten gehört, dass es ihnen so gut gefallen hat – und das ist eigentlich das Schönste.“


ils (POW)